...verliefen sich im Wald....

Das Buch, an das ich mich aus meiner Kindheit erinnere

Seit einiger Zeit mache ich mir Gedanken ueber die Rolle von Maerchen in der deutschen Kultur. Im Zusammenhang mit meinem Projekt erscheint mir das Maerchen von Haensel und Gretel und deren Martyrium im Hexenhaus ziemlich bedeutsam. Die erzwungene Migration der Geschwister aus deren Haus durch einen dunklen Wald, das erfolglose Unterfangen, Spuren aus Brotkruemeln herzustellen, die den Geschwistern den Weg nach Hause zeigen sollen und letztlich ihr verhaengnisvolles Treffen mit der Hexe in ihrem Lebkuchenhaus, zeigen sich in meinem Projekt. Das Maerchen macht uns auf unser Verstaendnis des Begriffs “daheim” aufmerksam, indem es versucht, das Gefuehl von Sicherheit, Vertrautheit, Schutz und ein Zuhause im Lebkuchenhaus zu erschaffen. Dies erweist sich jedoch als eine Fassade. Das Maerchen beginnt mit einer Beschreibung des Wortes "heimisch" oder "heimelig" und laesst den Zuhoerer am Schluss den tragischen Wandel von "heimelig" zu "unheimlich" erkennen. Noch eine weitere Anmerkung: es ist die Schwester, die am Schluss ihren Bruder aus der Hand der Hexe rettet, indem sie diese in den Ofen wirft.