Flüstergewürz

Meine kuenstlerischen Kollaborateure bei meinem Projekt sind meine Mutter, einige ihrer Freunde, die Stadt Nuernberg und Matthias Dachwald, Kurator der Kunsthalle Nuernberg.

Ich arbeite an Variationen eines Rezepts fuer Nuernberger Lebkuchen. Die ersten Lebkuchen, die zum Verkauf angeboten wurden, sind 1395 in einer Baeckerei in der Naehe des Hauptmarkts produziert worden - so heisst es zumindest in der offiziellen Geschichte der Lebkuecherzunft. Nuernberg war eine der noerdlichsten Staedte, die in den Handel mit Asien einbezogen waren. Durch Kaufleute wurden orientalische Gueter ueber Norditalien nach Deutschland gebracht und so hatten Baecker Zugang zu Gewuerzen wie Zimt und Ingwer. Nuernberg war im Mittelalter ein wichtiges Handelszentrum und in diesem Sinne hat Nuernberg schon sehr bald an der Globalisation teilgenommen.

Bis jetzt hab ich vor allem mit meiner Mutter zusammengearbeitet. Ihre Freunde werden ihr helfen, meine amerikanische Version der Lebkuchen als "Tauschwaehrung" zu backen. Ich habe vor, eine Gruppe von Nuernbergern zu finden, die zur Geschichte Nuernbergs ihre eigenen, persoenlichen Anekdoten im Zusammenhang mit dem Hauptmarkt zufuegen wollen, die ich mit einem Rekorder aufnehmen werde. Jeder Erzaehler bekommt einen selbstgebackenen Lebkuchen fuer eine Geschichte. Eine der Rollen, die Matthias Dachwald hoffentlich uebernehmen wird, liegt in der des Vermittlers zwischen Behoerden und mir, im Fall, dass ich eine Erlaubnis fuer mein Hauptmarktprojekt benoetige.



Dies ist eine Werbesendung fuer kommerziell hergestellte Nuernberger Lebkuchen. Es zeigt die typischen Formen, in denen die Lebkuchen angeboten werden: rund, rechteckig, herz- und sternfoermig, mit Zucker- und Schokoladenguss. Die Firma bietet weltweiten Versandt des Gebaecks an. Ich bin eine Geniesserin der Lebkuchen und jaehrliche Nutzniesserin des Versandts.